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Take-Two: Milliardenverlust – aber „GTA 6“ wird alles verändern

Take-Two: Milliardenverlust – aber „GTA 6“ wird alles verändern
Foto: NurPhoto/Jakub Porzycki/picture alliance/dpa
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Lukas Meyer 16.05.2025 Lukas Meyer

Die US-Spieleschmiede Take-Two Interactive hat am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss ihre Zahlen zum vierten Quartal vorgelegt – und sorgt damit für Gesprächsstoff an der Wall Street. Die Aktie rutschte nachbörslich ab. Im Fokus steht neben der durchwachsenen Jahresprognose vor allem eines: der Mega-Blockbuster „Grand Theft Auto VI“.

Im Schlussquartal (per Ende März) erzielte Take-Two Net Bookings r (entspricht dem Gesamtwert aller verkauften Spiele, In-Game-Käufe und Abos in der Periode – unabhängig vom buchhalterisch erfassten Umsatz) von 1,58 Milliarden Dollar – ein Plus von 17 Prozent im Jahresvergleich und über den Erwartungen (1,55 Milliarden). Auch die digitale Sparte brillierte mit 1,53 Milliarden Dollar Bookings, was einem Zuwachs von 18 Prozent entspricht. Besonders stark war das PC-Segment, das sich mehr als verdoppelte.

Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich deutlich: Das bereinigte Ergebnis stieg auf 291 Millionen Dollar, nach 110 Millionen im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 1,08 Dollar – leicht unter der Erwartung (1,12 Dollar).

Der Haken: Unter dem Strich verbuchte Take-Two wegen massiver Abschreibungen – vor allem auf Mobile-Games – einen Verlust von 3,78 Milliarden Dollar. Die Aktie reagierte nachbörslich mit einem Minus von über drei Prozent auf 225,30 Dollar, nachdem sie zuvor im regulären Handel noch 1,24 Prozent zugelegt hatte.

Take 2 Interactive (WKN: 914508)

Prognose enttäuscht – GTA 6 wirft langen Schatten

Für das laufende erste Quartal (April bis Juni) stellt Take-Two Bookings von 1,25 bis 1,30 Milliarden Dollar in Aussicht – das liegt nur leicht über den Erwartungen. Beim Gewinn je Aktie werden 20 bis 30 Cent anvisiert – ebenfalls im Rahmen der Prognosen.

Deutlich schwächer fällt hingegen der Ausblick auf das Gesamtjahr 2026 aus: Erwartet werden Net Bookings zwischen 5,9 und 6,0 Milliarden Dollar – der Konsens lag zuvor bei rund 7,8 Milliarden. Beim bereinigten Gewinn je Aktie (2,45 bis 2,70 Dollar) und EBITDA (bis zu 847 Millionen Dollar) bleiben die Prognosen ebenfalls deutlich hinter den Schätzungen zurück.

Die Zurückhaltung hat einen Grund: Take-Two bereitet sich auf den größten Launch der Firmengeschichte vor. Grand Theft Auto VI soll im gebrochenen Geschäftsjahr 2027 erscheinen – also zwischen April 2026 und März 2027. CEO Strauss Zelnick betonte:

„Wir haben im Geschäftsjahr 2025 herausragende Ergebnisse erzielt, wobei jedes unserer Labels maßgeblich zu unserer Performance beigetragen hat. Unser Ausblick für das Geschäftsjahr 2026 spiegelt eine weiterhin positive Dynamik wider, mit einer Prognose für Net Bookings von 5,9 bis 6,0 Milliarden Dollar. Während wir unser spannendes Line-up auf den Markt bringen, einschließlich Grand Theft Auto VI im Geschäftsjahr 2027, erwarten wir Rekordwerte bei den Net Bookings, die eine neue Basis für unser Geschäft schaffen und uns auf einen Weg zu gesteigerter Profitabilität führen werden.“

Der Hype ist real

Der erste Trailer zu „Grand Theft Auto VI“, der im Dezember 2023 veröffentlicht wurde, brach sämtliche Rekorde: Über 100 Millionen Abrufe in kürzester Zeit. Auch der zweite Trailer, der im Mai veröffentlicht wurde, hat bereits über 100 Millionen Aufrufe gesammelt.

Der Druck ist hoch: „GTA V“ ist mit über 210 Millionen verkauften Einheiten eines der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten. Konkret ist es nach Minecraft (über 300 Millionen verkaufte Einheiten) das zweitmeistverkaufte Videospiel aller Zeiten. Der Titel generierte seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2013 Einnahmen von rund 8,6 Milliarden Dollar und zählt damit zu den erfolgreichsten Unterhaltungsprodukten der Geschichte. 

Trotz seines Alters verkauft sich das Spiel weiterhin konstant: Allein im letzten Quartal 2024 wurden weitere fünf Millionen Exemplare abgesetzt. Die Erwartungen an den Nachfolger sind dementsprechend gigantisch. Branchenkenner rechnen mit einem Umsatzpotenzial von über einer Milliarde Dollar im ersten Jahr – allein durch den Verkauf digitaler Inhalte könnte Rockstar neue Maßstäbe setzen.

Take-Two liefert operative Fortschritte, aber die schwache Jahresprognose bremst die Euphorie. Der Milliardenverlust war bilanziell bedingt und keine Überraschung. Entscheidend ist: Mit „GTA VI“ steht der Gamechanger in den Startlöchern. Anleger mit Geduld dürften belohnt werden. DER AKTIONÄR rät weiterhin zum Kauf.

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